Vorsicht bei Angeboten des AV Akademikerverlags!
Haben auch Sie nach Abschluss Ihres Studiums ein Angebot des AV Akademikerverlags erhalten, Ihre Abschlussarbeit kostenfrei zu publizieren? Was dahinter steckt und warum Sie auf dieses Angebot besser nicht eingehen sollten, möchten wir hier kurz erläutern.
Der AV Akademikerverlag gehört, ebenso wie der Südwestdeutsche Verlag für Hochschulschriften, zur Verlagsgruppe OmniScriptum Publishing, einem Print-on-demand-Verlag, der auf Massenproduktion setzt. Systematisch werden Websites von Universitäten durchforstet und frischgebackene Absolvent_innen kontaktiert, um sie für eine Veröffentlichung zu gewinnen. Das Geschäftsmodell zielt nur darauf ab, möglichst viel zu publizieren, wobei die Qualität der Veröffentlichungen eine untergeordnete Rolle spielt, denn es erfolgt weder eine inhaltliche Überprüfung der Texte noch ein Korrektorat, geschweige denn ein Peer-Review-Verfahren.
Wenn Sie Ihre Abschlussarbeit bei einem dieser Verlage veröffentlichen, entstehen für Sie zwar keine Kosten, Sie tun sich damit in der Regel aber auch keinen Gefallen. Da die Print-on-demand-Publikationen meist zu stark überhöhten Preisen angeboten werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie jemals ein Honorar für Ihre Arbeit erhalten, sehr gering. Der Verlag ist in Wissenschaftskreisen nicht angesehen, sodass die Publikation Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn mehr schadet als nutzt. Mit der Veröffentlichung treten Sie zudem in der Regel alle Rechte an den Verlag ab, sodass Sie Ihre Arbeit zukünftig nirgendwo anders mehr publizieren können.
Weitere Informationen dazu in: Lena Greiner, Fette Fehler? Schlechte Note? Egal! In: Der Spiegel, 13.04.2015